Und jetzt sind es gewiss schon wieder sechs Jahre her ... Ich
habe diese Geschichte noch nie erzählt. Die Kameraden, die mich
wiedergesehen haben, waren froh, mich lebend wiederzusehen. Ich
war traurig, aber ich sagte zu ihnen: Das ist die Erschöpfung ...
Jetzt habe ich mich ein bisschen getröstet. Das heißt ... Nicht
ganz. Aber ich weiß gut, er ist auf seinen Planeten zurückgekehrt,
denn bei Tagesanbruch habe ich seinen Körper nicht
wiedergefunden. Es war kein so schwerer Körper ... Und ich liebe
es, des Nachts den Sternen zuzuhören. Sie sind wie fünfhundert
Millionen Glöckchen ...
Aber nun geschieht etwas Außergewöhnliches.
Ich habe vergessen, an den Maulkorb, den ich für den kleinen
Prinzen gezeichnet habe, einen Lederriemen zu machen! Es wird
ihm nie gelungen sein, ihn dem Schaf anzulegen.
So frage ich mich: Was hat sich auf dem Planeten wohl ereignet?
Vielleicht hat das Schaf doch die Blume gefressen ...
Das eine Mal sage ich mir: Bestimmt nicht! Der kleine Prinz deckt
seine Blume jede Nacht mit seinem Glassturz zu, und er gibt auf
sein Schaf acht. Dann bin ich glücklich. Und alle Sterne lachen leise.
Dann wieder sage ich mir: Man ist das eine oder das andere Mal
zerstreut, und das genügt! Er hat eines Abends die Glasglocke
vergessen, oder das Schaf ist eines Nachts lautlos entwichen ...
Dann verwandeln sich die Schellen alle in Tränen! ...
Das ist ein sehr großes Geheimnis. Für euch, die ihr den kleinen
Prinzen auch liebt, wie für mich, kann nichts auf der Welt unberührt
bleiben, wenn irgendwo, man weiß nicht wo, ein Schaf, das wir
nicht kennen, eine Rose vielleicht gefressen hat, oder vielleicht nicht
gefressen hat ...
Schaut den Himmel an. Fragt euch: Hat das Schaf die Blume
gefressen oder nicht? Ja oder nein? Und ihr werdet sehen, wie sich
alles verwandelt ...
Aber keiner von den großen Leuten wird jemals verstehen, dass
das eine so große Bedeutung hat!

Epilog